Sozialer Beifang - Social Human Installation- Dennis Josef Meseg

Sozialer Beifang 1.0 – Social Human Installation


Erstmalig gezeigt wurde diese bewegende, interaktive Installation am 18. September 2021 im Rahmen einer Vernissage, die Dennis Josef Meseg in seinem Atelier in Wesseling präsentierte. Nur wenige Stunden zuvor war der Künstler für seine inzwischen nahezu weltweit bekannte Corona-Installation „It is like it is“ von der Deutschen Gesellschaft für Kreativität e.V. mit dem diesjährigen CREO Preis ausgezeichnet worden.

„Sozialer Beifang“ zeigt zwei Obdachlose mitsamt ihren Habseligkeiten, die hinter einer Glasscheibe verweilen. Dem Betrachter werden hier die sozialen Probleme dieser Menschen vor Augen geführt, was die Erkenntnis wecken soll, dass eine Gesellschaft, die wegschaut, die Verantwortung dafür trägt. Beim Berühren einer roten Taste wird eine versteckte Kamera ausgelöst, die den Betrachter fotografiert. Das ausgedruckte Foto soll ihn nachhaltig zum Nachdenken anregen.

Sozialer Beifang - Social Human Installation - Dennis Josef Meseg

Was Meseg neben seinem sozialen Engagement zu der neuen Installation „Sozialer Beifang“ inspirierte, war eine Gedankenwanderung, die von der menschlichen Gesellschaft hinführte zu einer vergleichbaren anderen Macht: dem Meer. Lebensspender und Vernichter zugleich, unendlich weit, wild und schön. Mal ein von Dichtern besungener Spiegel der sinkenden Sonne, mal ein kalter Tarnmantel grausamer Elemente.

Wer die Übereinstimmung erkennt zwischen Meer und Menschheit, dem drängen sich bei dem Titel „Sozialer Beifang“ Bilder auf:
Ein Trawler auf dem Menschenmeer, unterwegs zu den besten Fanggründen. Er wirft seine Netze über die rauschenden Wellen, deren makellose weiße Schaumkronen an die Reichen und Schönen erinnern, die ein Leben im Sonnenlicht führen. Unter ihnen sind die Fische – der Fang, der für Nahrung und Wohlstand sorgt, vergleichbar mit der arbeitenden, steuerzahlenden Bevölkerung.

Sinkt das Netz etwas tiefer, fängt es Jungfische ein. Was nicht geschehen soll, denn die Kleinen sichern den Fangerfolg der Zukunft, die Einnahmen, den Wohlstand. In der Dunkelheit darunter verbringen die Alten den Rest ihres Lebens – ein Stück weit vergessen, ein bisschen ungenießbar, wenig geschätzt, wenig beachtet.
Noch tiefer darf das Netz aber nicht sinken, denn, wenn es über den Meeresboden schleift, wo Sand und Steine den Platz bescheidener Nahrung einnehmen, wo es kalt und einsam ist und sich die Sonne niemals hin verirrt, dann zieht man mit dem Bergen der Netze ungewollten Beifang an Bord. Mager, alt, verbraucht, vom Leben enttäuscht, von seinen Mitmenschen vergessen.

Kann man damit etwas anfangen? Dennis Meseg meint: Ja! Man kann hinsehen und nachdenken. Kann die Lebensumstände der Obdachlosen verbessern. Mitgefühl zeigen. Und Respekt. Es würde das Menschenmeer zu einem besseren Ort machen. Für uns alle. Denn wir alle sind kleine Fische in einem wilden Element, das keine Garantien verteilt auf ein immerwährend glückliches Leben.

Zu sehen ist die Installation noch bis zum 18.10.2021 in der aktuellen Einzelausstellung in Wesseling.

    Wenn Sie an dieser Installation für Ihre Stadt, Gemeinde, Ihren Verein, Ihre Galerie, Ihr Museum oder ein anderes Unternehmen interessiert sind, können Sie sich hier über die Verfügbarkeit und den Mietpreis informieren.

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