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It is like it is – Wesseling / Rheinforum Otto-Wels-Platz


Datum
12. Juli 2020

Ort
Wesseling

Installation aus 111 maskierten Schaufensterfiguren

31. Tagebucheintrag

Heimspiel! 😍⚽

Auch wenn ich erst ein paar Jahre in Wesseling wohne, so habe ich mich doch sehr bewusst hier niedergelassen, ein Haus gekauft und mein Atelier hier eröffnet. Seit meiner Kindheit bin ich stark mit Wesseling verbunden. In Bornheim (Rheinland) aufgewachsen, war es für meine Eltern und mich doch immer ein Katzensprung bis nach Wesseling. Hier habe ich damals mit meinem Vater meine erste Spielekonsole (Atari 2600) gekauft und hier habe ich mit einem Freund regelmäßig den Angel-/ Fahrrad-/ und Tierbedarfsladen besucht. Mein Vater hat hier über 40 Jahre bei der ehemaligen “Feldmühle”, später dann “Saint Gobain” gearbeitet. Heute gibt es die Ganze Fabrik nicht mehr. Witzigerweise ist mein Atelier nur ca. 200 Meter von dem Gelände auf die Firma in der mein Vater arbeitete entfernt. Ungefähr dort wo mein Vater früher in einer Fabrik für Schleifmittel gearbeitet hat, arbeite ich nun heute in einer Fabrik für Kunst. 😉

Ich finde es als Künstler wichtig, die Stadt in der man lebt zu unterstützen. Sozial, wie auch kulturell!

Somit stellte ich an diesem Tag meine rot-weiße Corona Mannschaft am Rheinforum in Wesseling auf dem Otto-Wels-Platz auf und staunte nicht schlecht, als dann wesentlich mehr Besucher kamen als gedacht. Wesseling ist sicherlich nicht der kulturelle Nabel vom Erftkreis/ Rheinland, dass dürfte jedem bekannt sein, aber genau darum war ich doch über die vielen Besucher positiv überrascht.

It is like it is - Installation Dennis Josef Meseg Wesseling Otto-Wels-Platz Rheinforum Wesseling Auch eignete sich der Platz vor dem Rheinforum sehr gut für diese Menge an 111 Figuren, da unter dem ehemaligen Containerkran eine in der Größe optimale Bodenfläche mit Holz verkleidet ist. Ärgere ich mich doch oft über diese Konstruktion, da Sie bei Regen und Schnee extrem rutschig ist, mit keinen Fahrzeugen befahren werden darf und sicherlich sauteuer war – so freute ich mich an diesem Tag umso mehr über die Fläche, da Sie die perfekte Größe hat um der Installation einen schönen “Rahmen” zu geben.

Verschiedene Nachbarn und meine Familie kamen zu Besuch und wir saßen auf dem Boden am Container Krahn zwischen den Figuren und schwatzen.

It is like it is - Installation Dennis Josef Meseg Wesseling Otto-Wels-Platz Rheinforum Wesseling Auch der damalige Bürgermeister und seine Frau ließ sich nicht lumpen und statte der Corona-Horde, meinen Helfern und mir einen Besuch ab.

It is like it is - Installation Dennis Josef Meseg Wesseling Otto-Wels-Platz Rheinforum Wesseling
An diesem Tag stand auch plötzlich, um die Mittagszeit, ein älterer Mann an der Installation und hat sich lange mit meiner Kommilitonin Lena unterhalten. Als ich dann später dazukam, stellte sich der Mann mit als Mitarbeiter vom WDR vor. Er wäre von der Redaktion “Der Maus” und im Auftrag des WDR Köln solle er mich herzlich in die Sendung einladen. Sie hätten von meiner Installation bereits am Standort am Dom in Köln erfahren, seien aber nicht rechtzeitig dort gewesen. Aus diesem Grund hätte man ihn heute hier nach Wesseling geschickt.

Seit der Geschichte mit dem geplatzten Stipendium in Bonn, während ich die Installation “It is like it is” auf dem Münsterplatz das erste Mal gezeigt habe, war ich solchen merkwürdigen Dingen doch sehr misstrauisch gegenüber geworden und schenkte dem Mann, einmal aus diesem Grund, nur bedingt Aufmerksamkeit. Der andere Grund war, dass ich gerade die Drohne für Luftaufnahmen geholt hatte und diese startklar machte.

Kurzer Zwischenbericht zu dem geplatzten Stipendium:

Der Professor und auch Co-Direktor (Gründungsdirektor) des bekannten Kollegs aus Bonn wollte auf einmal nichts mehr von seiner Zusage zu dem Stipendium wissen, obwohl es zu der Zusage Zeugen gab, die die ganze Unterhaltung mit angehört haben.

Zunächst versuchte der werte Prof. Dr. jur. Dr. h.c. des Kollegs aus Bonn die Angelegenheit einfach auszuschweigen und antwortete weder auf meine E-Mails, noch auf Anrufe oder Rückrufbitten. Einmal ging er später dann an sein Telefon, legte als er meinen Namen hörte aber sofort wieder auf. Dies erschien mir alles schon recht merkwürdig, aber man sagte mir am Telefon, als ich in dem Kolleg um einen Rückruf bat, ich solle mir keine Sorgen machen, das ganze Kolleg war während Corona geschlossen. Ich versuchte es noch ein paar Mal erfolglos und beschloss dann persönlich zu dem Kolleg zu fahren. Ich nahm ein Schreiben und eine künstlerische Arbeit als Geschenk mit und machte mich auf den Weg.

Vor Ort stellte ich dann heraus, dass das gesamte Kolleg bis auf einen Studenten komplett leer war. Ich unterhielt mich kurz mit dem Studenten und er sagte mir, er würde den Professor die Tage sehen und Ihm mein Schreiben und meine künstlerische Arbeit weiterleiten. Doch auch hier erfolge zunächst keine Reaktion. Die Sache fing an wie alter Fisch zum Himmel zu stinken und langsam wurde ich auch ein wenig sauer auf den guten Herrn, der nicht mal den Anstand besaß mir zu antworten oder irgendwie zu reagieren.

Einige Tage später schrieb ich dann die Direktorin des Kollegs an und siehe da, binnen ein paar Tagen erhielt ich eine Antwort von der Direktorin und kurze Zeit später von besagtem Professor. Er schrieb, dass er gar nicht verstehen würde was ich von ihm wollte, sein Angebot bezog sich lediglich auf die Bewerbung zu einem Stipendium und nicht um eine feste Zusage. Auch würde man ja gar keine künstlerischen Studenten aus Deutschland fördern von Seiten des Kollegs, schrieb er im nächsten Satz.

Hier fragte ich mich dann, warum er sich über viele Wochen vor mir regelrecht versteckt hat und warum er mir das Stipendium denn dann nach eigenen Aussagen anbieten sollte, wenn es keine Plätze für Kunst bei Ihnen gibt!? Naja, wie oben bereits geschrieben sollen mich solche “Windeier” noch öfter auf meiner Reise heimsuchen. Ich nahm es sportlich, da mich dieses Stipendium schließlich zu Höchstleistungen angespornt hatte und mir und der Installation einen solchen Schub gegeben hat, dass sich die ganze Kunst-Aktion wie von alleine durch Deutschland trug.
Dennoch war die Enttäuschung groß, da ich ja bereits meinen Kommilitonen und meinem Professor an der Uni von diesem Stipendium erzählt hatte und ich nun dastand wie ein Idiot. Aber auch das sollte ich noch lernen, als Künstler ist man in vielen Augen “nur” ein Idiot. Aber es kann nicht der Anspruch an eine künstlerische Arbeit sein, dass sich jeder darin wiederfindet und, dass es jedem gefällt oder zusagt.

Aber nun zurück zum netten Herrn von der Sendung mit der Maus🙄: Es erzählte jedoch schon recht viele insider Informationen über die Redaktion und das Studio von “Der Sendung mit der Maus”. So gut und so viele, dass ich schon anfing langsam an die Einladung zu glauben und mich sogar innerlich anfing zu freuen wie ein kleiner Schuljunge.

Nach ca. 30 Minuten verabschiedete sich der Mann, ließ sich meine Nummer geben und versprach sich am kommenden Mittwoch mit Einzelheiten zu melden. Man würde mich dann auch hier in Wesseling mit einem Wagen abholen und ins Studio fahren. Als letzte Idee erzählte er dann noch von dem alten Studio der Lindenstraße. Hier könnte man doch sehr gut die Installation für die Sendung aufbauen. Die Kulissen der Lindenstraße ständen nämlich noch und die könne man doch hierfür hervorragend nutzen. Man könne hier sogar verschiedene Wetterbedingen inszenieren.

Die Tage vergingen und als sich der Mann bis Freitag nicht bei mir gemeldet hatte, kontaktierte ich die Redaktion der Maus, schilderte mein Anliegen und frug nach Herrn XY. Daraufhin sagte man mir, dass dieser Herr tatsächlich viele Jahre in der Redaktion der Maus gearbeitet hätte, aktuell aber mit einem Haftbefehl gesucht wird, da er wohl ständig irgendwelche Menschen zur Sendung mit der Maus einlädt. 🙄 War klar… fortan glaubte ich niemandem mehr auf der Tour bei irgendwelchen merkwürdigen Geschichten. Und glaube mir, da folgen noch Einige… 🤭

Und auch mein Date mit der Maus sollte ich in näherer Zukunft noch bekommen, allerding auf eine andere Art und Weise. Wir bleiben gespannt… 😎

Was ich an diesem Tag in Wesseling sehr spannend fand, war, dass zu späterer Stunde ein Theologenehepaar mittleren Alters durch die Installation gegangen ist und in einem anschließenden Gespräch von Dingen und Gefühlen erzählt hat, die sie beim Gang durch die Installation gehabt haben.
Sie sprachen von einer spürbaren Metaebene zwischen der Installation und dem Universum. Sichtlich berührt verweilten Sie über eine Stunde bei mir und der Installation und verabschiedeten sich dann.


Team Wesseling

It is like it is - Installation Dennis Josef Meseg Wesseling Otto-Wels-Platz Rheinforum Wesseling
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Details

Datum:
12. Juli 2020
Eintritt:
Kostenlos
Veranstaltungskategorie:
Webseite:
https://www.dennis-josef-meseg.de/installationen/it-is-like-it-is/

Veranstaltungsort

Wesseling – Rheinforum
Rheinforum
Wesseling, NRW 50389 Deutschland

Veranstalter

Dennis Josef Meseg
Webseite:
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